Am 21. und 22. Juni fand in Essen das MonitoringCamp 2013 statt. Rund hundert Teilnehmer haben sich im Unperfekthaus über Social-Media-Monitoring, Tools und Strategien ausgetauscht. Damit war das moca13 etwas kleiner als das moca12 in Hamburg, aber der Stimmung und dem gegenseitigen Austausch war das meinem Empfinden nach eher zuträglich. (Ganz sicher hat auch die generell entspannte Atmosphäre im Unperfekthaus ihren Teil dazu beigetragen.)

Ich hatte viel Spaß und habe auf vieles wieder einmal einen anderen Blick bekommen. Doch vor allem diese drei Dinge habe ich dieses Mal mit nach Hause genommen:

MonitoringCamp 2013 – 1. Erkenntnis: Wir müssen in Unternehmenszielen denken und Unternehmensprozesse verstehen.

Die für mich wichtigste Einsicht auf dem moca13 hatte ich in meiner Session mit Romy. Kurz entschlossen hatte ich mich während der Sessionplanung Romys Sessionidee angeschlossen. Denn wir fragten uns: Wie wählt man eigentlich ein professionelles Tool aus? Und wie überzeugt man den eigenen Chef, dass das wichtig ist?

„Man muss seinem Chef erklären, welches Geschäftsproblem sich mit Social-Media-Monitoring lösen lässt.“ Das war der Rat von Oliver Nickels. Als Social-Media-Verantwortliche sind wir Kommunikations-, aber eben auch Unternehmensberater. Wir müssen also Ziele und Prozesse verstehen, um verständlich machen zu können, warum sich die Investition in Social Media und ein professionelles Monitoring-Tool lohnt. Soll heißen: Wir brauchen nicht nur ein Verständnis von Social Media, sondern auch von unternehmerischem Handeln. Und das geht nur, wenn wir die Ziele unseres Unternehmens kennen. Nicht die philosophische Ausrichtung, wie man sie in Mission Statements und Unternehmensvisionen findet, sondern die konkreten Ziele: Was wollen wir erreichen? Wie kommen wir dahin? Und wie können wir unseren Fortschritt messen?

Im Gegenzug gilt auch, und das war meine zweite (nicht ganz neue) Erkenntnis:

MonitoringCamp 2013 – 2. Erkenntnis: Nur, weil wir jetzt auch Social Media mit professionellen Tools beobachten können, ist das noch lange nicht in jedem Fall sinnvoll.

Wir können zwar so ziemlich alles messen, aber wissen oft nicht, was wir damit anfangen sollen. Und dann verlaufen wir uns im Dschungel aus KPIs, Metriken, Kennzahlen, Analytics, Share of Buzz, Insights, Engagement Rate, Influencern, CRM, und, und, und.

Eine gute Einführung ins Thema hat Susanne Ullrich von Brandwatch gegeben.

Wichtig ist auch: Monitoring ist nicht Analytics ist nicht Engagement. Das alles ist nicht neu, aber wie auch schon beim ersten MonitoringCamp war die Unsicherheit in einigen Sessions wieder groß. Auch der häufige Wunsch nach mehr Sessions zu Grundlagen, den Möglichkeiten kostenloser Tools und der Strategiefindung zeigt, wie viel Aufklärungsbedarf es noch gibt.

MonitoringCamp 2013 – 3. Erkenntnis: Für das nächste MonitoringCamp wünsche ich mir mehr Cases.

Denn oft bewegen sich die Diskussionen um Social-Media-Monitoring auf einem abstrakten Level. Ich glaube, dass die Unsicherheit bei manchen (und da würde ich mich selbst durchaus mit einschließen) dadurch eher wächst. Konkrete Beispiele würden da helfen. Die Monitoring-Battle, die es auch bei diesem MonitoringCamp gab, geht in diese Richtung. Vielleicht können Monitoring-Anbieter und auch Unternehmen, die ein Monitoring-Tool nutzen, die Einblicke in ihre Tools und Monitoring-Strategien so gestalten, dass sie das Zusammenspiel von Kennzahlen, KPIs, Unternehmenszielen etc. veranschaulichen? Also bessere Orientierung im Dickicht des Monitoring-Dschungels.

Danke!

Ohne das geht’s natürlich nicht! Danke an die Organisatoren, Stefan Evertz und Stefanie Aßmann, die Teilnehmer und natürlich an die Sponsoren (Brandwatch, ueberMetrics, blueReport, Vico Research und gutefrage.net) für ein tolles #moca13. Ich freue mich aufs #moca14 für mehr Orientierung im Dschungel. 🙂

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